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Kurkuma: Kleine Knolle, große Wirkung

Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, ist nicht nur ein exotisches Gewürz und einwichtiger Bestandteil im Currypulver, sondern es ist vor allem auch eine heilkräftige Pflanze, die bei vielen Krankheiten eingesetzt werden kann. Die gelbe Wurzel hat positive Wirkungen auf Herz und Kreislauf, Verdauung und Nervensystem. Und immer mehr Studien belegen inzwischen, dass Kurkuma auch gegen Krebs und Demenz wirkt.

In der ayurvedischen Medizin gilt Kurkuma schon seit 5.000 Jahren als bewährte Heilpflanze. Erst seit Beginn des neuen Jahrtausends ist die Knolle aus der Familie der Ingwergewürze auch bei uns als wirksame pflanzliche Alternative zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln bekannt. Tatsächlich ist Kurkuma (teilweise auch Curkuma geschrieben) ein echtes Kraftpaket. Es enthält Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Eiweiß, verschiedene Kohlenhydrate und Fettsäuren, Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe, Gerb- und Bitterstoffe sowie ätherische Öle.

Die Heimat von Kurkuma ist Indien, Vietnam und die Insel Java. Dort verwendet man Gelbwurz traditionell als Gewürz und Heilmittel gegen Magen-Darm-Leiden. Aber die Wurzel wird auch in Südchina, Afrika und Südamerika angebaut. In jedem Fall braucht die Pflanze ein tropisches, feuchtes Klima. Sie wird bis zu einem Meter hoch, hat große, längliche Blätter und mal rosafarbene, mal gelbe Blüten. Im Boden treibt sie weit verzweigte Wurzelstöcke. Geerntet werden die Knollen im Winter, wenn das Blattwerk verwelkt ist. Anschließend werden die Wurzeln kurz in kochendes Wasser getaucht und an der Luft getrocknet. Dabei verteilt sich ihr gelber Farbstoff über die ganze Wurzel. Hauptwirkstoff in Kurkuma ist der gelbe Farbstoff Curcumin. Seine bitteren, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bringen laut ayurvedischer Medizin den Stoffwechsel wieder in Harmonie. Dabei hat die kleine Knolle eine überraschend große Wirkung: Sie unterstützt die Fettverdauung in Magen und Darm, hilft bei Darmproblemen wie Verstopfung, Blähungen oder Durchfall, reguliert den Blutzuckerspiegel, steigert die Gallenproduktion in der Leber, wirkt klärend gegen unreine Haut, fördert die Wundheilung und kann darüber hinaus den Cholesterinspiegel senken.

Schutz vor Alzheimer

Inzwischen gibt es auch verstärkt Hinweise darauf, dass das die Wurzel die fortschreitende Demenz bei Alzheimer-Patienten verlangsamen kann. So erwies sich Curcumin bei zwei aktuellen Studien an der Harvard-Universität in Boston sowie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles als effektiv beim Abbau neurodegenerativer Prozesse wie der Entstehung von Plaques im Gehirn sowie von Entzündungen. Darauf deuten auch Untersuchungen hin, nach denen in Indien, dem Stammland von Kurkuma, sehr viel weniger Menschen an Alzheimer erkranken als in den westlichen Industrieländern.

Krebszellen mögen kein Kurkuma

Die vielleicht wichtigste medizinische Eigenschaft von Kurkuma, die in jüngster Zeit durch immer mehr Studien bestätigt wird, ist die tumorhemmende Wirkung der Pflanze. Inder, die ja ihr Essen regelmäßig mit Kurkuma würzen, erkranken beispielsweise um ein vielfaches seltener an Darmkrebs als Westeuropäer. Das hat verschiedene Ursachen: Durch die Anregung des Leberstoffwechsels können Toxine besser ausgeschieden werden. Dann stimuliert die antioxidative Wirkung gegen freie Radikale nicht nur das Immunsystem und kann damit Krebs verhindern, sondern wirkt sich zusätzlich positiv auf verschiedene Krebsarten sowie die Metastasenbildung aus.

So konnten Wissenschaftler der Ludwig-Maximilian-Universität München in Studien nachweisen, dass Curcumin die Metastasenbildung sowohl bei Prostatakrebs als auch bei Brustkrebs hemmt. Beide Krebsarten gehen mit latenten Entzündungsprozessen einher. Und zwar deshalb, weil die Krebszellen Entzündungsbotenstoffe (sogenannte Zytokine) ausschütten. Das heißt: Im Verlauf der Erkrankungen steigt die Konzentration der Zytokine im Blut. Die Krebszellen produzieren diese Zykotine, um leichter Metastasen bilden zu können. Das Team um Dr. Beatrice Bachmeier fand nun bei seinen Forschungen heraus, dass

Curcumin die Ausschüttung der Zytokine hemmt und somit die Metastasenbildung verhindern kann. Diese Studie wurde zwar im Labor an Mäusen durchgeführt, zeigt aber doch, dass natürliche Substanzen wie Gelbwurz vor Metastasen beim Mamma- und Prostatakarzinom schützen können.

Hinzu kommt, dass Viren und Parasiten, die von immer mehr Wissenschaftlern wie etwa bei Dickdarmkrebs inzwischen als Auslöser für Krebs gelten, durch Gelbwurz in Schach gehalten werden können. Und nicht zuletzt sprechen manche Untersuchungen dafür, dass die kleine Knolle die Bildung neuer Blutgefäße, die die Tumore ernähren, unterbindet. Zusammengefasst heißt das: Curcumin zählt inzwischen zu den interessantesten Naturstoffen mit antikanzerogener Wirkung. Vor allem ist es im Vergleich zu anderen Heilmitteln ziemlich preiswert.

Allerdings müsste man mehrere Gramm des Ingwergewächses täglich konsumieren, um diese Wirkung zu erzielen. Fast alle Studien verwenden deshalb Kurkuma-Extrakt in Kapselform. Die positive Wirkung kann noch gesteigert werden, wenn Piperin zugesetzt wird. Dieser Wirkstoff stammt aus dem schwarzen Pfeffer.

Eine perfekte Mischung ist „Quinta Kurkuma“, das neben Kurkuma-Extrakt und Piperin auch noch Vitamin C und E sowie die selenreiche Paradiesnuss enthält. Die meisten Ernährungsexperten empfehlen eine tägliche Dosierung von 400 bis 800 Milligramm (mg) Curcumin, um Krebserkrankungen und die Bildung von Metastasen von vornherein zu unterbinden. Das entspricht etwa drei bis fünf Kapseln „Quinta Kurkuma“ pro Tag. 3 Natürlich ist Kurkuma kein alleiniges Heilmittel gegen Krebs. Aber es wirkt unterstützend bei einer medizinischen Therapie gegen Tumorerkrankungen. Seit geraumer Zeit finden kaum noch Krebskongresse statt, auf denen nicht über Kurkuma gesprochen wird. So empfehlen die amerikanische Krebsgesellschaft sowie die deutsche und österreichische Gesellschaft für Onkologie den unterstützenden Einsatz von Kurkuma bei Krebspatienten, egal um welchen Tumor es sich handelt.

 


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